Ich war so kaputt und wusste nicht, ob ich die Klausur überhaupt noch schreiben sollte. Ich lag dann entkräftet mit Tränen auf meinem Bett und sagte: Gott, ich kann nicht mehr!
Hallo Lisa, schön dich hier zu haben. Danke, dass du dir Zeit für das Interview nimmst! ☺️
Hallo Andra, ich danke dir, dass ich hier sein darf und fühle mich geehrt. Vielen Dank für die Möglichkeit!
Wie geht es dir?
Mir geht es ganz gut durch die Gnade Gottes. Danke der Nachfrage!
Erzähl uns doch ein bisschen etwas von dir.
Ja, sehr gerne. Also, ich bin die Lisa und komme aus NRW. Ich liebe es zu lachen, zu kochen, zu lesen, dem Herrn zu dienen und Neues zu entdecken. Erst kürzlich habe ich mein Bachelorstudium durch die Gnade Gottes erfolgreich abgeschlossen.
Du bist Christin. Wie lange bist du schon im Glauben und wie ist es dazu gekommen?
Ich komme aus einer christlichen Familie und wurde mit christlichen Werten erzogen. Schon von klein auf ging ich mit meiner Familie in die Kirche. Im Teenageralter wurde ich auch in kirchlichen Aktivitäten eingebunden und leitete auch schon früh den Kindergottesdienst. Im Laufe der Jahre lernte ich Gott immer mehr und mehr kennen. Der „Hunger“ nach Gott, seinem Wort und seine Werke auszuführen, nahm zu.
Was hat dein Glaube für eine Bedeutung in deinem Leben?
Eine sehr große Bedeutung, denn ich lebe es aus. Ohne Gott wäre ich nicht mal hier und so weit gekommen. Mein Glaube in Christus erbaut mich und macht mich zu der Frau, zu der Gott mich bestimmt hat. Ich kann mich auf Gott verlassen und Ihn vertrauen. Ich bin gesegnet, denn Gott ist derjenige, der mich segnet. Ich bin gerettet, denn Gott ist mein Erretter. Ich bin versorgt, denn Gott ist mein Versorger.
Du hast vor kurzem deinen Bachelor abgeschlossen. Herzlichen Glückwunsch dazu! Erzähl uns doch ein wenig über diese Reise.
Vielen Dank! Wir geben Gott all die Ehre! Ich kann es immer noch nicht glauben, hahaha. Ja, ich habe mein Abitur im Jahr 2018 absolviert und danach ein FSJ, also ein freiwilliges soziales Jahr im Krankenhaus gemacht. Nach meinem FSJ begann ich mein Bachelorstudium in Health Care Management. Das Bachelorstudium war eine Achterbahn. Nach nur ein Semester in Präsenz kam die Corona-Pandemie. Das hatte seine Vor- und Nachteile. Am Anfang war es mit den Online-Vorlesungen angenehm und praktisch. Jedoch hatte ich mit der Zeit das „Campus-Leben“ bzw. das klassische Uni-Leben vermisst, da man durch den Lockdown immer die gleiche Umgebung hatte. Na ja und zum Ende meines Bachelorstudiums schrieben wir einige Klausuren wieder in Präsenz. Doch die Teilnahme an Vorlesungen in Präsenz, der Besuch in die Mensa in den Pausen und die persönliche Interaktion mit anderen Kommilitonen konnte ich nicht mehr erfahren. Doch in allem danke ich Gott, denn auch diese Hürden wurden überwunden, sodass ich am Ende meinen Bachelor abgeschlossen habe. Gott ist wirklich ein treuer und guter Gott!
Sicherlich hast du auch Herausforderungen während deines Studiums erlebt. Was waren diese?
Oh, ja! Es gab Zeiten, wo mir alles zu viel war und ich überfordert war. Vor allem in der Corona-Zeit, war es einige Male sehr energieraubend, stundenlang vorm Laptop zu sitzen und die Konzentration zu bewahren. Des Weiteren gab es einige Klausuren, die ich beim ersten Mal nicht bestanden hatte, wonach ich mich danach auch bedrückt gefühlt habe und unter Druck gesetzt war. Auch die Bachelorarbeitsphase war sehr herausfordernd, jedoch ausgesprochen lehrreich. Ich musste in der Zeit offline gehen, um mich voll auf die Bachelorarbeit konzentrieren zu können. Manchmal saß ich stundenlang vorm Laptop, weil ich entweder im vollen Flow war oder aber auch Schreibblockaden hatte. Hm …
Wie hast du geschafft, diese Herausforderungen zu überwinden?
Durch die Kraft und Gnade Gottes. Es gibt immer noch Momente, wo ich mir denke: wie habe ich das nur geschafft?
Einige fundamentale Bibelverse, die mich das ganze Studium und vor allem bei Herausforderungen begleitet und gestärkt haben, waren: Matthäus 11:28-29, Jeremia 29:11, Philipper 4:13 und Sprüche 3:5-6. Ich war auch der festen Überzeugung beziehungsweise wusste auch, dass Gott mich nicht in mein Studium gesetzt hatte, um im Nachhinein nicht mein Bachelor in der Tasche zu haben. Gott hat mich nicht so weit gebracht, um einfach aufzugeben. Ich hatte mich nicht nur auf das, was jetzt war fokussiert, sondern auch das Ziel vor Augen gehabt. Ich sprach zu mir selbst, dass ich es schaffen werde, denn das Wort in Philipper 4:13 sagt: Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt. Komme was wolle! Auch hatte ich meine Familie und Geschwister in Christus, die mich ermutigt und an mich geglaubt haben. Ich konnte und wollte mich und sie nicht enttäuschen. Dieser Bachelorgrad ist nicht nur zum Wohle meiner Zukunft, sondern auch zum Wohle meiner Eltern, Geschwister, der Generation, meinen zukünftigen Kindern und um Jesu Willen.
Hast du einige Learnings aus dieser Zeit, die du mit uns teilen möchtest und was würdest du einem Studierenden sagen, der keine Kraft mehr hat und aufgeben möchte?
Erstens: Halte durch und ziehe es durch! Gib nicht so leicht auf und gehe durch diesen Prozess. Gottes Pläne für dich sind Pläne der Zukunft und der Hoffnung.
Zweitens: Vertraue auf Gott und bleib standhaft. Verliere nicht die Hoffnung und sei fokussiert. Gott interessiert sich auch für deine Bildung und deinen Karriereweg. Verlasse dich auf Gott. Es gab mal eine Situation, das war der Tag vor einer Klausur. Da hatte ich stundenlang gelernt und es wurde auch schon richtig, richtig spät. Ich war so kaputt und wusste nicht, ob ich die Klausur überhaupt noch schreiben sollte. Ich lag dann entkräftet mit Tränen auf meinem Bett und sagte: Gott, ich kann nicht mehr! Bitte gebe mir Kraft und Stärke, überhaupt aufzustehen und um diese Klausur zu schreiben. Ich fiel sofort in den Schlaf und hatte auch nur paar Stunden Schlaf gehabt. Ich stand mit so einer Kraft und Stärke auf, das war echt nicht normal. Für die Klausur war ich auch sehr sicher. Ich hatte verstanden, wirklich Gott zu vertrauen und sich auf Ihn zu verlassen.
Drittens: Nimm dir die Zeit zum Lernen und geh auch mal offline! Sei dir bewusst, dass das eine Phase ist. Man kann so schnell abgelenkt werden und die Motivation zum Lernen verlieren. Sei diszipliniert und konzentriert.
Viertens: Jeder Weg ist anders. Vergleiche dich nicht mit anderen und fokussiere dich auf deine Laufbahn. Ja, sei inspiriert und lerne von anderen, doch achte darauf, dass du dich nicht selbst verlierst und nicht anfängst, an dir zu zweifeln.
Fünftens: Habe vertrauensvolle Menschen um dich herum, mit denen du reden kannst und die für dich einstehen, ermutigen und dir auch Hoffnung schenken können.
Sechstens: Das Leben hat seine Höhen und Tiefen. Selbst wenn du mal am Boden bist, reiße dich zusammen und steh wieder auf! Denn es ist noch lange nicht vorbei! Du kannst alles schaffen durch Jesus Christus, der uns stärkt.
Siebtens: Habe dein Ziel immer vor Augen. Erstelle ein Visionboard oder schreibe dein Ziel auf Papier und hänge es an einem Platz, wo man es gut und immer sehen kann.
Wie geht es jetzt für dich weiter?
Es steht einiges noch an. Mal schauen, ob es mit einem Masterstudium weitergeht oder ob ich schon in die Arbeitswelt einsteige. Beworben habe ich mich schon. Ich vertraue da auf Gott!
Vielen Dank Lisa! Wir wünschen dir weiterhin alles Gute für deinen weiteren Weg, sowohl in deiner Karriere, als auch im Glauben. Gottes reichlichen Segen.
Amen! Ich habe dir zu danken, Andra! Gott segne dich reichlich.
Falls du dich gerne noch mit Lisa austauschen möchtest, findest du sie auf Instagram unter @liisadw. Ansonsten teile gerne deine Gedanken hier mit uns in den Kommentaren. Ich bin gespannt!