“Allerdings konnte ich mit euch, liebe Geschwister, nicht wie mit geistlich reifen Menschen reden. Ihr habt euch von den Vorstellungen und Wünschen eurer eigenen Natur bestimmen lassen, sodass ihr euch, was euren Glauben an Christus betrifft, wie unmündige Kinder verhalten habt. Milch habe ich euch gegeben, keine feste Nahrung, weil ihr die noch nicht vertragen konntet. Selbst heute könnt ihr sie noch nicht vertragen,”
1. Korinther 3:1-2 NGU2011
Jeder von uns befindet sich auf einer Reise mit dem Herrn. Es ist wie ein Wettkampf, den wir bestreiten und bis zum Ende durchhalten müssen. Auch im Glauben haben wir verschiedene Etappen, die wir durchlaufen. Ganz am Anfang, wenn wir uns entscheiden mit Jesus zu gehen, sind wir wie Babys im Glauben. Wir kennen ihn noch nicht gut, geschweige denn sein Wort. Das, was wir haben ist unsere Entscheidung ihm nachzufolgen. Jetzt ist es wichtig, dass wir Stück für Stück im Herrn wachsen können. Wie geschieht das? Indem wir sein Wort täglich wie Nahrung zu uns nehmen und dem Heiligen Geist die Kontrolle über unser Leben lassen. Vielleicht werden wir am Anfang nur „gefüttert“, wenn wir sonntags zum Gottesdienst gehen. Aber mit der Zeit können wir uns nicht nur darauf verlassen geistliches Essen von einem Pastor zu erhalten, genauso wie ein Baby nicht die ganze Zeit von seinen Eltern gefüttert werden wird. Irgendwann wird die Zeit kommen, an dem das Kind keine Milch mehr trinkt, sondern vom Tisch isst. Erst einmal mit Hilfe, aber irgendwann dann selbstständig. Erst einmal kleine Portionen und dann immer größere.
Das gleiche Prinzip kann auch auf unser geistliches Leben angewendet werden. Wir können nicht an dem Punkt stehen bleiben, an dem wir Christus empfangen haben. Wir können nach fünf oder zehn Jahren im Herrn nicht mehr nach Milch verlangen. Wir können uns nicht darauf ausruhen, jeden Sonntag ein motivierendes Wort vom Diener des Herrn zu empfangen, was uns durch die Woche trägt, sondern müssen jeden Tag selbst zu unserer Bibel greifen und das Wort für uns selber studieren. Wir können nicht mehr erwarten, das andere immer für uns beten, sondern müssen lernen selbst auf die Knie zu gehen und für gewisse Dinge im Gebet einzustehen.
Im Brief an die Korinther beschreibt der Apostel Paulus seinen Unmut über die Geschwister. Er konnte nicht mit ihnen wie mit „geistlich reifen Menschen“ (siehe 1. Korinther 3,1) reden. Sie sollten an sich keine Babys mehr im Herrn mehr sein, doch sie waren es laut ihrem Verhalten. Sie haben sich wie „unmündige Kinder“ verhalten und nicht wie reife Erwachsene. Die Lehren, die er eigentlich mit ihnen teilen wollte, konnte er nicht teilen, da sie geistlich noch nicht dazu bereit waren. Ihr Leben war immer noch zu sehr von der Welt beeinflusst.
Als Kinder Gottes sollen wir wachsen. Es ist unnatürlich für ein Kind nicht zu wachsen, denn ist das der Fall, dann machen sich die Eltern irgendwann Sorgen und suchen ärztlichen oder psychologischen Rat. Aber warum ruhen wir uns so aus, wenn es um unseren Wachstum im Herrn geht? Warum haben wir kein Problem damit, wenn wir nach mehreren Jahren in Christus immer noch am gleichen Punkt sind? Das kann und darf nicht sein! Es ist Zeit zu wachsen, Kind Gottes! Im Herrn gibt es so viel Raum, so vieles was du noch lernen kannst, so vieles was er dir noch zeigen möchte. Doch du musst dir diese Zeit für ihn und sein Wort nehmen. Nehme dir die Zeit zu wachsen. Hab den Hunger und den Durst danach zu wachsen. Hab Appetit auf feste Nahrung und nicht mehr auf Milch, was Babys bekommen.
Ließ dir diese Bibelverse durch und meditiere darüber. Bitte den Herrn dir zu zeigen, wie du in ihm wachsen kannst.
“Darüber haben wir noch viel zu sagen; allerdings wird es schwierig sein, euch diese Dinge zu erklären, weil ihr in letzter Zeit so wenig Interesse daran zeigt; es ist geradezu, als wärt ihr schwerhörig geworden. Eigentlich müsstet ihr längst in der Lage sein, andere zu unterrichten; stattdessen braucht ihr selbst wieder jemand, der euch die grundlegenden Wahrheiten der Botschaft Gottes lehrt. Ihr habt sozusagen wieder Milch nötig statt fester Nahrung. Wer nur Milch verträgt, ist ein Kind und hat noch nicht die nötige Erfahrung, um sein Leben so zu gestalten, wie es nach Gottes Wort richtig ist. Feste Nahrung hingegen ist für Erwachsene, für reife Menschen also, deren Urteilsfähigkeit aufgrund ihrer Erfahrung so geschult ist, dass sie imstande sind, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.” Hebräer 5:11-14 NGU2011
“Weil uns nun aber daran liegt, dass ihr im Glauben erwachsen werdet, wollen wir nicht bei den Anfangslektionen der Botschaft von Christus stehen bleiben, sondern uns dem zuwenden, was zur Reife im Glauben gehört. Wir wollen nicht von neuem über die Dinge reden, die das Fundament bilden: über die Abkehr von Taten, die letztlich zum Tod führen, und über den Glauben an Gott, über die Bedeutung der Taufe im Unterschied zu anderen Waschungen und über die Handauflegung, über die Auferstehung der Toten und über das letzte Gericht mit seinem ewig gültigen Urteil. Nein, wenn Gott es zulässt, wollen wir jetzt weitergehen.” Hebräer 6:1-3 NGU2011
Ja, es ist Zeit weiterzugehen! Es ist Zeit zu wachsen!
Sei gesegnet 🙌🏽